Angesichts steigender Energiekosten suchen viele Hausbesitzer nach Möglichkeiten, sich von den Marktpreisen unabhängiger zu machen. Eine beliebte Option hierfür ist die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach. Mithilfe von Solarzellen wird die natürliche Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt, die zum umweltfreundlichen Betrieb von Haushaltsgeräten, Wärmepumpen und Co. genutzt werden kann. Ob sich eine PV-Anlage wirklich lohnt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Eines der besten Argumente, das für eine Photovoltaikanlage spricht, ist der Nachhaltigkeitsaspekt: Der Strom einer PV-Anlage speist sich komplett aus der regenerativen Strahlungskraft der Sonne und ist somit besonders klimafreundlich und ressourcenschonend. Privatverbraucher können mit der Installation einer Photovoltaikanlage ihren CO2-Fußabdruck verringern und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Zu 100 Prozent lässt sich der eigene Strombedarf mit einer PV-Anlage jedoch nicht decken.
Damit eine Photovoltaikanlage möglichst viel Strom einbringt, müssen die baulichen Gegebenheiten stimmen. Hausbesitzer sollten vor der Planung einer PV-Anlage daher unbedingt die Eignung des Dachs prüfen. Zunächst muss sichergestellt werden, dass die Dachfläche für den jeweiligen Strombedarf ausreichend groß ist. Um den Jahresstrombedarf einer vierköpfigen Familie (ca. 4.500 kWh) zu decken, sollte die PV-Anlage mindestens 40 m² groß und die Leistung der Module entsprechend hoch sein. Als Richtwert gilt: Eine PV-Anlage mit einer Höchstleistung von 1 Kilowatt-Peak kann durchschnittlich 1.000 kWh Strom erzeugen.
Ein weiterer entscheidender Faktor betrifft die Dachausrichtung: Eine reine Südausrichtung liefert den größten Stromertrag. Bei West- oder Ostausrichtung des Dachs sind es aber auch nur ca. 10 bis 20 Prozent weniger. Auch die Dachneigung spielt eine wichtige Rolle: Der optimale Neigungswinkel der Solarmodule liegt in Deutschland durchschnittlich bei 35 Prozent. In Norddeutschland sollte die Neigung der Solarmodule etwas steiler, in Süddeutschland hingegen flacher ausfallen. Zudem muss darauf geachtet werden, dass die PV-Anlage nicht verschattet wird. Beim Neubau eines Hauses lohnt es sich also, die Installation einer Photovoltaikanlage direkt miteinzuplanen – so lässt sich hinsichtlich der baulichen Voraussetzungen das Optimum herausholen.
Wie unabhängig ist man mit Solarstrom vom eigenen Hausdach tatsächlich? Fakt ist, dass sich ohne einen zusätzlichen Stromspeicher nur ca. 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst nutzen lassen. Der Grund hierfür ist, dass die Sonneneinstrahlung und damit der Stromertrag in den Mittagsstunden am stärksten ist, wenn oft niemand zu Hause ist und wenig Strom benötigt wird. Mithilfe eines Batteriespeichers und eines intelligenten Energiemanagers lässt sich der Eigenverbrauchsanteil erhöhen, jedoch lassen sich auch damit nur etwa 60 bis 70 Prozent des gesamten Strombedarfs decken. Der restliche Strom muss weiterhin aus dem öffentlichen Netz dazu gekauft werden. Prinzipiell gilt: Je höher der Eigenverbrauchsanteil, desto effizienter, kostengünstiger und lohnender ist der Betrieb einer PV-Anlage. Wer seinen Stromverbrauch also so plant, dass er möglichst viel des selbst produzierten Sonnenstroms auch selbst nutzt, spart effektiv Stromkosten.
Ein wichtiger Punkt bei der Installation einer Photovoltaikanlage betrifft die Finanzierung: Je nach Größe und Leistung der Anlage bewegen sich die Anschaffungskosten im fünfstelligen Bereich. Wer seinen Autarkiegrad mithilfe eines Stromspeichers erhöhen möchte, muss noch mehrere Tausend Euro dafür einplanen. Wenn man für die PV-Anlage maximal 1.800 Euro pro kWp investiert, spielen sich die Kosten in der Regel innerhalb von 20 Jahre ein – je nach Dacheignung und sofern der Strompreis bei ca. 30 Cent pro kWh liegt. Je höher der angenommene Strompreis ist, desto mehr kann man durch den Eigenverbrauch sparen und eine PV-Anlage rentiert sich früher.
Entlastung bei der Realisierung einer PV-Anlage erhalten Hausbesitzer durch den Förderkredit 270 „Erneuerbare Energien Standard“ der KfW. Dieser bietet besonders günstige Zinssätze und attraktive Tilgungskonditionen. Sind außer der Anschaffung einer Solaranlage noch weitere energetische Maßnahmen geplant, profitieren Besitzer evtl. auch noch vom Wohngebäude-Kredit 261 „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Ein weiteres Plus: Seit dem 1. Januar 2023 sind private Photovoltaikanlagen von der Umsatzsteuersatz befreit.
Beim Betrieb einer Photovoltaikanlage müssen sich Hausbesitzer entscheiden, ob sie nur einen Teil (den Überschuss) oder 100 Prozent des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz einspeisen wollen. Je nach Option gelten unterschiedliche Vergütungssätze für die Einspeisung ins Netz. Seit Juli 2022 sind die Einspeisevergütungen gestiegen. Für PV-Anlagen mit einer Nennleistung bis 10 kWp erhalten Besitzer bei Überschusseinspeisung 8,2 Cent pro kwH. Wer eine größere Anlage betreibt, bekommt für den Anteil der Anlage über 10 kWp dann nur noch 7,1 Cent pro kWh. Bei Volleinspeisung gibt es noch höhere Vergütungssätze: Für die ersten 10 kWp erhalten Betreiber 13,0 Cent pro kWh, für den Anlagenteil über 10kWp gibt es 10,9 Cent pro kWh. Die genannten Sätze gelten allerdings nur für PV-Anlagen, die bis zum 24. Januar 2024 in Betrieb gehen. Ab Februar 2024 verringert sich die Einspeisevergütung alle sechs Monate um 1 Prozent. Welche Variante die effizientere ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Prinzipiell lohnt sich eine Volleinspeisung jedoch eher, wenn die PV-Anlage sehr groß ist und der eigene Stromverbrauch zugleich sehr gering ist. Für die meisten Häuser und Besitzer ist die Überschusseinspeisung also tendenziell die lohnendere Option.
Ob sich die Installation einer PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach lohnt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Zuallererst müssen die baulichen Gegebenheiten, d.h. die Größe der Dachfläche, die Dachausrichtung und -neigung geeignet sein. Den maximalen Stromertrag erzielt man mit einer Dachausrichtung nach Süden und einem durchschnittlichen Neigungswinkel der Module von ca. 35°. Um die Effizienz der PV-Anlage zu steigern und die Stromkosten zu senken, muss der Eigenverbrauchsanteil entsprechend hoch sein. Ohne Stromspeicher lassen sich jedoch meist nur etwa 30 Prozent des erzeugten Sonnenstroms selbst nutzen. Mit der Anschaffung eines Stromspeichers kann der Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 70 Prozent gesteigert werden. Hier gilt: Wer seinen Stromverbrauch mithilfe eine Stromspeichers und Energiemanagers intelligent plant, spart effektiv Energiekosten. In den meisten Fällen erweist sich eine Überschusseinspeisung des Stroms ins öffentliche Netz als effizienter und kostengünstiger als eine Volleinspeisung – doch auch dieser Aspekt ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren.
Abschließend lässt sich sagen: Eine PV-Anlage ist eine lohnende und effiziente Investition, wenn die baulichen Voraussetzungen stimmen, der Eigenverbrauchsanteil möglichst hoch ist und die Stromkosten im öffentlichen Netz tendenziell hoch sind. In diesem Fall können Hausbesitzer mit einer Photovoltaikanlage ihre Energiekosten langfristig gesehen senken – und darüber hinaus einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.