News

Förderung von klimafreundlichen Neubauten – mit QNG

Hohe Baustoffpreise und Energiestandards sorgen bereits seit längerem für hohe Kosten beim Wohnungsbau. Um Privatpersonen den Weg in die eigenen vier Wände zu ermöglichen, bietet die KfW-Bank seit dem 1. März einen Förderkredit ab 0,81 % effektivem Jahreszins mit bis zu 35 Jahren Laufzeit und bis zu 10 Jahren Zinsbindung an. Mit einem Darlehen von bis zu 150.000 Euro soll klimafreundliches Bauen nach EH40-Standard und mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) gefördert werden. Ob ein Neubau mit dem QNG ausgezeichnet wird, hängt von verschiedenen Kriterien ab.

Was ist QNG?

Das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) wurde vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) entwickelt, um ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit zu etablieren und eine rechtssichere Grundlage für die Vergabe von Fördermitteln zu schaffen. Voraussetzung für die Vergabe des QNG ist ein Nachweis von unabhängiger Stelle über die Erfüllung allgemeiner und besonderer Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden. Dabei wird nicht nur das Endprodukt bewertet, sondern auch der Planungs- und Entstehungsprozess.

Mindest-Kriterien für QNG-Zertifizierung

Das QNG wird in zwei Varianten vergeben:

  • QNG-Plus: Die Kriterien für nachhaltiges Bauen werden überdurchschnittlich erfüllt.
  • QNG-Premium: Die Kriterien für nachhaltiges Bauen werden deutlich überdurchschnittlich erfüllt.

Für beide Varianten ist es essenziell, dass Grundanforderungen eingehalten werden. Das Wohlbefinden sowie die Gesundheit der Bewohner soll gefördert und die Belastung der Umwelt auch in der Zukunft minimiert werden. Kurz zusammengefasst beinhalten die Grundanforderungen folgende Bereiche:

  • Komfort & Funktionalität: Grad der Barrierefreiheit, Klimatisierung, ausreichend Beleuchtung und vorhandener Schallschutz
  • Ressourceninanspruchnahme und Umweltwirkung: Verringerung von Versiegelung, Ressourceninanspruchnahme und Wirkungen auf die Umwelt, Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit, Gesundheits- und Umweltfreundlichkeit der Bauprodukte, Trinkwasserbedarf
  • Effizienz, Kosten und Wertstabilität: Flexibilität bei sich ändernden Bedürfnissen der Bewohner, effiziente Nutzung der Fläche, optimale Nutzung des Gebäudes

Zusätzlich müssen `besondere Anforderungen´ erfüllt werden, um das Qualitätssiegel zu erhalten. Diese haben laut dem BMWSB ein besonders hohes öffentliches Interesse und beinhalten folgende Punkte:

  • Treibhausgase und Primärenergie: Grenzwerte für die CO2-Emissionen (z.B. max. 28 kg CO2 Äqu./m²/Jahr für QNG-Plus) sowie für den Bedarf an nicht erneuerbarer Primärenergie im Gebäudelebenszyklus
  • Nachhaltige Materialgewinnung: Ein Mindestanteil der verbauten Hölzer, Holzprodukte und Holzwerkstoffe müssen aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen (z.B. QNG-Plus mind. 50 Prozent)
  • Schadstoffvermeidung in Baumaterialien: Konkrete Anforderung an die verwendeten Baustoffe (z.B. keine gesundheitsschädlichen Chemikalien)
  • Altersgerechtes Wohnen: Erfüllung der sogenannten „ready“-Kriterien, die das Wohnen mit körperlichen Einschränkungen vereinfachen (z.B. ausreichend Bewegungsflächen; keine hohen Schwellen)

Wer darf das QNG ausstellen?

Das Qualitätssiegel muss vor Baubeginn bei akkreditierten Stellen beantragt werden.
Aktuell vergeben folgende Behörden das QNG-Siegel:

Lohnt sich die Förderung?

Um die Förderung der KfW beantragen zu können, sind bestimmte Voraussetzungen zu schaffen, die leider recht aufwändig sind. So benötigt man einen Nachweis über die Erfüllung des EH40-Standards sowie eine Zertifizierung mit QNG. Dafür müssen vorab Energie- und Nachhaltigkeitsberater beauftragt werden. Durch diesen Aufwand können Kosten von bis zu 15.000 Euro entstehen.

Demgegenüber stehen große langfristige Einsparungen unter anderem bei den Heizkosten aufgrund der besseren Dämmung. Zudem bekommt man den KfW-Kredit zu einem günstigeren Zinssatz als andere Baukredite auf dem Markt. Auch erhöht sich der Wert der Immobilie, wenn es QNG-zertifiziert ist. Ob die Förderung sich lohnt, liegt also von der individuellen Planung ab.

zurück zur Übersicht

Eine QNG-Zertifizierung ist Voraussetzung für eine KfW-Förderung. Vorteil ist ein günstiger Kredit sowie große langfristige Einsparungen bei den Heizkosten.

Newsletter

Vielen Dank für Ihren Besuch!

Abonnieren Sie unseren Newsletter mit interessanten Themen rund ums Bauen!

Jetzt abonnieren