Baukindergeld: Anreiz für den Erwerb eines Eigenheims

Bauland und bezahlbarer Wohnraum sind in der Bundesrepublik derzeit Mangelware, die Kauf- und Mietpreise für Immobilien steigen rasant. Eine Lösung hat die Regierung während der Fußball-Weltmeisterschaft auf den Weg gebracht: Das Baukindergeld soll finanzielle Unterstützung beim Immobilienerwerb schaffen.

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung heißt es zum Baukindergeld: „Wir werden die Eigentumsbildung für Familien finanziell unterstützen. Dafür führen wir für den Ersterwerb von Neubau oder Bestand ein Baukindergeld als Zuschuss aus dem Bundeshaushalt in Höhe von 1.200 Euro je Kind und pro Jahr ein, das über einen Zeitraum von zehn Jahren gezahlt wird. Das Baukindergeld wird flächendeckend bis zu einer Einkommensgrenze von 75.000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen pro Jahr und zusätzlich 15.000 Euro pro Kind gewährt.“

Zwei Milliarden Euro sind in dieser Legislaturperiode für das Baukindergeld vorgesehen, das rückwirkend für alle Familien gilt, die ab dem 1. Januar 2018 Wohneigentum erworben haben und noch bis 2020 einen Antrag bei der KfW-Förderbank stellen. Die Bundesregierung verspricht sich davon eine Erhöhung der Eigenheimquote in Deutschland, die mit niedrigen 50% unter dem europäischen Durchschnitt liegt.

Vorteile für die Bauwirtschaft

Für die Bauwirtschaft bringt das Baukindergeld nur geringe Vorteile mit sich. Durch die staatliche Förderung und Unterstützung wird das Startkapital für Familien eine Immobilie zu erwerben oder zu bauen größer.

Mit mehr Geld in der Tasche wird es für Familien einfacher möglich sein, ein Familiendomizil zu bauen oder zu erwerben. Ob das Baukindergeld jedoch am Ende auch Auswirkungen auf die Problematik der Baulandknappheit hat, wird zu beobachten sein.

„Wir können ja immer erst dann Wohnraum schaffen, wenn passende Grundstücke vorhanden sind. Von daher wünschen wir uns seit Jahren mehr Anstrengungen der Stadt und Gemeinden zur Schaffung von Bauland“ erklärt Guido Lichius, Geschäftsführer von GERT LICHIUS. Ohne die dringend notwendige Verbesserung der Baulandsituation wird auch das Baukindergeld höchstwahrscheinlich die aktuelle Lage des Immobilienmarktes nicht verbessern.

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