News

Preisboom zerstört Wohnträume

Viel Wohnfläche mit gehobener Ausstattung in zentraler Lage – so sieht die Traumwohnung der deutschen Mieter aus. Unermüdlich steigende Mieten in den Ballungszentren stehen der Erfüllung dieser Wünsche jedoch im Weg. Um sich eine Wohnung leisten zu können, müssen also Abstriche gemacht werden. Die neue Studie „Wohntrends 2035“ des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW zeigt: Mieter verzichten am ehesten auf Wohnfläche, um Kosten einzusparen.

Dies steht natürlich dem grundlegenden Wunsch nach einer großen Wohnung entgegen, den 72 % der Befragten hegen. Eine zentrale Lage ist vielen jedoch noch wichtiger: 44 % würden eine geringere Wohnfläche in Kauf nehmen, um Mietkosten einzusparen. Eine günstigere Wohngegend wäre dagegen nur für 37 % das Mittel der Wahl. So bleibt der Bedarf an Wohnraum in Ballungszentren unverändert hoch.

Schwierige Bedingungen

Deshalb ist ein Ende der Wohnungsknappheit und der steigenden Preise nicht in Sicht. Der Neubedarf an Wohnungen in Städten kann von Bauunternehmen nicht gedeckt werden. Woran das liegt, weiß auch Guido Lichius, Geschäftsführer der Gert Lichius Unternehmensgruppe: „Die Preise für Bauland in den Ballungszentren sind immens – falls überhaupt noch welches vorhanden ist. Deshalb können wir nicht so viel bauen, wie wir gerne würden und es nötig wäre.“ Auch energetische Sanierungen von Bestandswohnungen tragen zum Mangel an bezahlbarem Wohnraum bei, denn die Kosten hierfür können anteilig auf die Nettokaltmiete umgelegt werden. So fällt die Mieterhöhung oft höher aus als die Einsparung durch die gesenkten Energiekosten – günstige Wohnungen werden „wegsaniert“.

Politik in der Pflicht

Der GdW sieht daher die Politik in der Pflicht: Einerseits müssen für die energetische Sanierung neue Kriterien entwickelt werden. So sollten nur Sanierungsprojekte gefördert werden, die bei geringen Kosten größtmögliche Mengen CO2 einsparen und dem Mieter damit tatsächlich zu Gute kommen. Andererseits muss die Politik Sorge dafür tragen, das Umland der Ballungsgebiete besser zu erschließen. Dazu müssen Bund und Länder die Gemeinden finanziell bei Investitionen in die Erreichbarkeit und Anbindung unterstützen, um diese Wohngegenden attraktiver zu machen und die Ballungsgebiete so zu entlasten.

zurück zur Übersicht

Die Wohnungssuche in Ballungsgebieten ist eine Tortur. Um die Mieten zahlen zu können, nehmen Mieter am ehesten eine kleinere Wohnfläche in Kauf.

Newsletter

Vielen Dank für Ihren Besuch!

Abonnieren Sie unseren Newsletter mit interessanten Themen rund ums Bauen!

Jetzt abonnieren