Noch Anfang des Jahres fiel die Prognose optimistisch aus: Die Baugenehmigungszahlen verzeichneten im Januar 2019 ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr. Nur wenige Monate später ist die Euphorie gewichen und Ernüchterung eingekehrt.
Bei Betrachtung der Baugenehmigungszahlen des Februar 2019 fällt im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf, dass die Zahlen stagnieren beziehungsweise sogar um 0,1 Prozent gesunken sind. Lediglich bei den Einfamilienhäusern ist ein Plus von 4,2 Prozent zu beobachten, welches jedoch bei weitem nicht ausreicht, um die sinkenden Baugenehmigungen bei anderen Immobilienarten aufzuwiegen. Bei Zweifamilienhäusern ist ein Rückgang von 1,1 Prozent beobachtbar, bei den Mehrfamilienhäusern von 3,2 Prozent.
Damit zeichnet sich im Jahr 2019 keine Entspannung auf dem Wohnimmobilienmarkt ab, weil nach wie vor deutlich zu wenig Wohneinheiten gebaut werden.
Die Probleme für diese Entwicklung sind weitgehend bekannt wie Guido Lichius, Geschäftsführer bei GERT LICHIUS, erklärt: „Gebaut werden kann immer erst dann, wenn Politik und Verwaltung Bauland ausweisen und Baugenehmigungen in überschaubarer Zeit auch ausgestellt werden. Das dauert heute alles unheimlich lange, sodass der Rückgang nicht verwunderlich ist. Und es geht nicht nur um Neubau, denn auch für die Sanierung von Bestandswohnungen müssen Baugenehmigungen eingeholt werden. Leider aber dauern diese Vorgänge immer länger, so dass in den nächsten Jahren (leider) keine große Entlastung auf dem Wohnraummarkt zu erwarten ist.“