Die gleichbleibend stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen begünstigen seit Jahren die Konjunktur der Baubranche. Ein Abbruch dieser positiven Entwicklung ist auch im frisch gebackenen Jahr 2020 nicht zu erwarten. Erwartet wird ein Umsatzanstieg von etwa 5 %. Das Wachstum der Branche bringt außerdem einen weiterhin hohen Bedarf an Fachkräften mit sich.
An erster Stelle wird wohl auch im Jahr 2020 weiterhin der private Wohnungsbau stehen. Gründe dafür: hohe Erwerbstätigkeit, reale Einkommenszuwächse, günstige Finanzierungsbedingungen, hohe Binnenwanderung in den Ballungsgebieten sowie ein weiterhin starker Zuzug in Deutschlands Großstädten. Zudem ist der Erwerb einer eigenen Immobilie in Deutschland eine beliebte Art der Altersvorsorge. Das Angebot an Wohnraum in Ballungsgebieten, Großstädten sowie dem dazugehörigen Umland kann der immer weiter steigenden Nachfrage nur nach und nach gerecht werden. Folgen des nur langsam ansteigenden Angebots an Wohnraum sind zahlreiche Neubauoffensiven sowie unzählige Renovierungen und Sanierungen bestehender Immobilien.
Dringend benötigt wird weiterhin bezahlbarer Wohnraum in den Ballungsgebieten – sozialer Wohnungsbau wird somit eins der großen Themen der Baubranche im Jahr 2020. Voraussetzung dafür sind attraktive Möglichkeiten für Investoren.
Das Stichwort für die Digitalisierung der Baubranche lautet Building Information Modeling (BIM). Immer größere Bauprojekte sorgen für Intransparenz, Planungsunsicherheit und unübersichtliche Kosten. Die prominenten Beispiele für die drastischen Folgen – Großprojekte wie der Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 – kennt jeder. Mit Hilfe von BIM werden sämtliche Prozesse eines Bauvorhabens sowie das geplante Gebäude als 3D-Modell virtuell abgebildet. Für eine effiziente Planung von Arbeitsschritten und Projektkosten werden hier alle Informationen zum Bauvorhaben hinterlegt und Änderungen direkt eingepflegt.
Weiterhin steigende Energiepreise unterstützen den Trend von Energieeffizienz und energetischer Gebäudesanierung. Für die Baubranche heißt das: Modernisierungsmaßnahmen im Bereich Wärmedämmung sowie Einbau moderner Heizungsanlagen mit konventionellen oder erneuerbaren Energieträgern. Auch das Klimaschutzpaket der Bundesregierung wird sich langfristig positiv auf die Bereiche Gebäudetechnik und Ausbau auswirken, sobald der Gesetzesentwurf für eine steuerliche Förderung der energetischen Sanierung umgesetzt wird. Unter dem Motto der Nachhaltigkeit sind auch Smart City Modelle sowie Konzepte für modulares Bauen im Jahr 2020 auf dem Vormarsch.