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Adieu Großstadt, hallo Provinz

Immer mehr Haushalte kehren den Großstädten Deutschlands den Rücken zu. In der Hauptsache Familien und Rentner. Denn während in Städten wie Berlin, Düsseldorf oder Köln der Wohnraum knapp und teuer ist, lockt das benachbarte Umland mit viel Platz und geringen Kosten.

Der Urbanisierungstrend klingt gerade ab, denn auch wenn die meisten Arbeitsplätze sich nach wie vor in den Stadtzentren befinden, ist bezahlbarer Wohnraum dort Mangelware. Das führt gerade zu einer Trendumkehr: Im neuen Jahrzehnt werden viele Wohnungssuchende raus aus den Großstädten und rein in die Peripherie ziehen. Peripheriestädte – das sind mittelgroße Kommunen im Umland der Metropolen, die dank vergleichsweise geringen Mieten und Preisen derzeit mehr Zuzug, insbesondere durch Familien, erfahren. Diese Entwicklung wirkt sich natürlich auch auf die Kommunen selbst aus: Der erhöhte Zuzug hat im vergangenen Jahr erstmals zu einem deutlich höheren Einkommens- und Lohnsteueraufkommen in den Randgebieten großer Städte geführt. Das ist erfreulich, wobei auf der anderen Seite natürlich auch die Infrastrukturen entsprechend angepasst werden. So werden Kitas und Schulen errichtet oder erweitert, damit die neuen BürgerInnen entsprechend versorgt sind.

Den Lebensabend genießen

Eine andere Klientel, die Deutschlands Peripheriestädte mittlerweile attraktiv findet, sind Ruheständler. Deren Wohnraumbedarf wird nämlich vom großstädtischen Wohnungsmarkt nur unzureichend gedeckt. In der Peripherie werden sie dagegen von Genossenschaften und Ähnlichem mit gemeinschaftlichem und barrierefreiem Wohnen oder Wohngruppen speziell für ältere Menschen umworben. So zieht es vor allem finanziell gut situierte Rentner ins Umland, die – bei geringeren Lebenshaltungskosten – ihren Ruhestand genießen möchten. Rentner mit verhältnismäßig geringem Einkommen hingegen bleiben aufgrund von Sozialhilfen und Mietzuschüssen in den großen Städten meist in den Ballungsgebieten wohnen.

Licht und Schatten

Aber nicht nur Privathaushalte, sondern auch kostenbewusste Unternehmen siedeln sich infolge günstigerer Gewerbefläche zunehmend in Deutschlands Peripheriestädten an. Hierdurch wird das Umland auch gegenüber den Ballungszentren gestärkt, auch wenn sich hier durch die Zuwanderung Grundstücks- und Immobilienpreise ebenfalls bereits merklich nach oben bewegen. Abhilfe kann hier nur die Ausweisung von neuen Bauflächen schaffen, die im Umland zumindest noch vorhanden sind. Allerdings bereiten politische und bürokratische Hürden den Bauträgern Probleme. “Flächen bis zur Baureife zu bringen ist ein Prozess, der mehrere Jahre, mitunter sogar Jahrzehnte, in Anspruch nimmt.” Infolge von Bevölkerungszuwachs und Wirtschaftswachstum bleibt natürlich auch im ländlichen Umfeld eine sukzessive Erhöhung der Mietpreise nicht aus. Die bekannten Probleme und Anforderungen – steigende Grundstückspreise und klimagerechtes Bauen – machen vor allem ansässigen Bauträgern zu schaffen. „Neben der Schwierigkeit, bezahlbares Bauland im Kölner Umland zu finden, machen uns vor allem die hohen Auflagen Sorgen, die der Kunde dann wiederum mittragen muss. Wir müssen an langfristigen Lösungen arbeiten“, so Geschäftsführer Guido Lichius. Von daher ist es quasi unmöglich, mittelfristig auf erhöhten Bedarf zu reagieren, dies geht nur langfristig.

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Immer mehr Menschen zieht es ins Grüne – weit ab vom Großstadttrubel.

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