Die Corona-Krise wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus, trifft jedoch verschiedene Branchen mehr oder weniger hart. Wie sieht es also in der Baubranche aus? Ein Erfahrungsbericht.
Wer, außer einigen wenigen notorischen Schwarzsehern, hätte zu Jahresbeginn wohl vermutet, womit wir es im Frühjahr 2020 zu tun bekommen? Versammlungsverbot, Quarantäne, Sterberaten: Innerhalb nur weniger Tage nutzten wir Vokabular, das wir bisher nur aus Kriegs- und Krisengebieten kannten. Jetzt, rund einen Monat nach Beginn der Eindämmungsmaßnahmen, ist vorerst nur klar, dass die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen uns noch geraume Zeit beschäftigen werden.
Wie also sehen die Auswirkungen im Baustellenbetrieb nun in der Praxis aus? Grundsätzlich muss man sagen, dass die Bau- und Immobilienbranche gegenüber anderen Branchen bisher vergleichsweise gering betroffen ist. Baustellen können – unter Beachtung verschärfter Hygiene- und Abstandsregeln – weiter betrieben werden.
Eine Schnellumfrage des DIHK von Anfang März zeigt, dass deutsche Bauunternehmen von Auswirkungen auf den Baubetrieb durch krankheitsbedingte Ausfälle von Personal sowie fehlender Waren- und Dienstleistungen ausgingen. Diese Befürchtungen haben sich zum Teil bewahrheitet, denn zwischenzeitlich wurden Grenzen geschlossen und auch Quarantänemaßnahmen bei Corona-betroffenen Betrieben verhängt, was sich negativ auf die Produktivität der Baustellen auswirkt. Leider steigen derzeit im Zuge dessen auch die Insolvenzen von Nachunternehmern an, was zu weiteren Bauverzögerungen führen kann.
Da derzeit wohl eher mit einer weiteren Lockerung, denn mit nochmaligen Verschärfungen der Eindämmungsmaßnahmen zu rechnen ist, besteht die Hoffnung, dass sich der Baubetrieb und die Produktivität auf den Baustellen nach und nach wieder normalisiert.