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Wohnimmobilien und Corona! Wie geht es 2021 weiter?

Während das Frühjahr 2020 von der Frage bestimmt war, wie die Corona-Pandemie den Wohnimmobilienmarkt beeinflussen würde, ist die Antwort nun klar. Die ohnehin schon starke Nachfrage nach Wohnraum steigt weiter, das Angebot wird zugleich immer kleiner. Dafür gibt es mehrere Ursachen, die auch den weiteren Verlauf der Preisentwicklung von Wohnraum 2021 (und darüber hinaus) bestimmen werden. Es lohnt sich also aktuell einmal genauer hinzuschauen.

Im letzten Jahr haben sich zwei große Einflussfaktoren auf dem Immobilienmarkt herauskristallisiert: Einerseits ist die Wertschätzung von Wohnraum während der Corona-Pandemie enorm gestiegen. Wer (gezwungenermaßen) mit Partner oder Familie viel Zeit in einer kleinen Wohnung verbringen musste, der weiß mehr Fläche und Garten nun mehr zu schätzen. Der Wunsch nach einem eigenen Haus am Stadtrand oder sogar im Ländlichen hat sich entsprechend verstärkt. Andererseits haben zugleich die Maßnahmen der Pandemie-Bekämpfung die Bereitstellung von neuem Wohnraum weiter erschwert: Behördliche Genehmigungsprozesse dauern länger und Hygienemaßnahmen in der Baustoffindustrie sowie auf den Baustellen beeinträchtigen die Bautätigkeit. Insgesamt ist die Herstellung von Wohnraum damit (noch) zeit- und kostenintensiver geworden, das Angebot an Neubauimmobilien ist damit auch etwas gesunken. Als dritter Faktor kommt noch hinzu, dass am Finanzmarkt die Zinsen für Immobilienkredite in 2020 auf ein neues Allzeittief gesunken sind. Sie bewegten sich zum Jahreswechsel bei Laufzeiten von bis zu 10 Jahren nun deutlich unter 1%.

Folglich ist der Preisanstieg bei Wohnimmobilen in und um die Ballungsgebiete von NRW weiterhin ungebrochen und betrug in 2020 um die 7%. Die Ballungsraumränder (die sog. „Speckgürtel“) haben dabei gegenüber den Ballungsraumzentren deutlich aufgeholt, da sich der Wunsch nach mehr Wohnraum dort leichter erfüllen lässt, als mitten in den Städten.

Abgezeichneter Trend bleibt

Soweit derzeit absehbar, bleiben die preisbestimmenden Faktoren auch weiterhin grundsätzlich bestehen. Der Trend zum (zeitweiligen) Homeoffice wird langfristig erhalten bleiben, da viele Firmen und Arbeitnehmer gute Erfahrungen damit gesammelt haben. Langsamere Genehmigungsprozesse und Hygienemaßnahmen am Bau werden auch zukünftig die Neubauproduktion bremsen und damit das Angebot an Neubauimmobilien beschränken. Da 2021 sicherlich ebenfalls ein Krisenjahr wird, ist es schwer vorstellbar, dass sich Nachfrage und Preisentwicklung maßgebend ändern. Die Zinsen werden extrem niedrig bleiben (müssen), auch bedingt durch die Tatsache, dass einige Euro-Länder die stark gestiegenen Zinslasten nicht mehr tragen könnten, wenn diese stiegen. Fraglich ist, wie die (finanzielle) Zukunft der von der Pandemie am stärksten betroffenen Branchen und deren Mitarbeiter aussehen wird. Dies bleibt abzuwarten.

So schwierig die Lage für Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt war und ist: Immobilien - speziell Wohnimmobilien - stellen (wie schon so oft) einen Sicherheits- und Stabilitätsfaktor mit Inflationsschutz in Krisenzeiten dar. Während die Anfälligkeit des Aktienmarktes zu Beginn der Corona-Pandemie deutlich geworden ist, setzen auch immer mehr Kapitalanleger speziell auf Wohnimmobilien, die sich auch im Vergleich zu anderen Immobiliensegmenten, wie z. B. Büro- oder Einzelhandelsimmobilien, als besonders krisenstabil erweisen.

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Mit der Wertschätzung von Wohnraum während der Corona-Pandemie ist auch der Preis von Immobilien, besonders an den Ballungsraumrändern, gestiegen.

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