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Bauen im Ausland

Die Wohnungsfrage ist derzeit eine der meistgestellten in Deutschland. Mehr als eine Million Wohnungen fehlen. Derzeit überlegt die Bundesregierung, wie sie dem Wohnraumschwund entgegentreten soll. Ein Blick ins Ausland könnte dabei helfen, in Österreich und den Niederlanden ist man nämlich schon einen Schritt weiter.

Beispiel „Seestadt Aspern“ Wien

Um satte 83 Prozent sind die Mieten in Berlin seit 2008 gestiegen. Abhilfe könnten vielversprechende Projekte aus dem Ausland schaffen. Seit 100 Jahren baut die Stadt Wien eigene Wohnungen: Die günstigen kommunalen Wohnungen werden zentral verteilt und sind begehrt. Beispielsweise werden beim Wohnprojekt „Seestadt Aspern“ am Rande Wiens 3.000 neue Wohnungen erstellt – zwischen den ersten Plänen bis zum Einzug der Bewohner lagen gerade mal sieben Jahre. Und dabei ist an alles gedacht: Ein künstlicher See liegt in der Mitte, es gibt breite Wege, Wohnhäuser, Einkaufszentren, Schulen und Kitas.

Projekte wie Aspern sorgen dafür, dass die Mieten in Wien in den vergangenen Jahren nicht explodiert sind. Anders als in Deutschland werden in Wien Flächen von öffentlicher Hand nur mit Auflagen veräußert, dadurch entsteht komfortabler Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten.

Beispiel Niederlande

In Deutschland zahlen Bauherren beim Wohnungsbau derzeit im Schnitt 1.700 Euro pro Quadratmeter (ohne Grundstück). Das sind gut 36 Prozent mehr als noch 2007. Die Gründe sind vielfältig. Diverse Vorgaben an Neubauwohnungen treiben die Preise zusätzlich in die Höhe. Bauherren in Deutschland müssen rund 3.300 Normen beachten, hinzukommen noch europäische Verordnungen.

In den Niederlanden wird anders verfahren, dort sind die Baukosten im selben Zeitraum nur geringfügig gestiegen (plus 6 Prozent). Hintergrund: Die Niederländer haben schon vor Jahren ihre Bauordnung reformiert. Sie stützt sich inzwischen hauptsätzlich auf Ziele. Es bleibt den Bauherren überlassen, wie sie Energie einsparen oder Wohnungen gegen Schall schützen, solange die vorgegebenen Richtwerte eingehalten werden. Das weckt das Innovationspotential der Baufirmen und schafft immer wieder flexible Lösungen.

Dies führt dazu, dass Guido Lichius, Geschäftsführer der GERT LICHIUS Unternehmensgruppe ein nüchternes Fazit zieht: „Der Blick ins Ausland verdeutlicht einmal mehr, woran es in Deutschland hapert: Es fehlen Grundstücke, auf denen gebaut werden kann. Zusätzlich erschweren bürokratische Prozesse das Bauen, weshalb es hier bei uns oft länger dauert und obendrein mehr kostet.“

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Bauen im Ausland

Wien ist nicht bloß ein beliebtes Urlaubsziel für Touristen, auch für die „Einheimischen“ hat die Stadt viel zu bieten: Die Wohnraumpreise sind seit Jahren konstant niedrig.

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