News

Marktforscher erwarten deutliches Preisplus am Wohnungsmarkt

Mit reichlich Buhei übernahm Anfang des Jahres das Bündnis aus Union und SPD die Regierungsverantwortung. Viele Themen haben ihren Weg in den Koalitionsvertrag gefunden, auch die Wohnungspolitik wurde überarbeitet. Sichtbare Erfolge hat das Bündnis bislang nicht einfahren können, dafür jedoch ein vernichtendes Urteil von Marktforschern der Deutschen Bank kassiert. Deren Einschätzung zu den Wohnungsbauplänen der Großen Koalition: „Die Wohnungspolitik der neuen Koalition dürfte scheitern.“

Zur Erinnerung: Aufgrund der akuten Knappheit an bezahlbarem Bauland und Wohneigentum hat die Regierung zahlreiche Ideen im Koalitionsvertrag verankert. Konkret solle neues Bauland geschaffen, die Mietpreisbremse endlich wirksam durchgesetzt und der Erwerb von Eigentum generell gefördert werden. Übergeordnet steht zudem das Ziel, dass bis zum Ende der Legislaturperiode 1,5 Millionen neue Wohnungen entstehen.

Für die Forscher der Deutschen Bank ein unrealistisches Szenario. Sie verweisen auf fehlendes Bauland, strenge Regulierungen, steigende Baukosten, Fachkräftemangel und eine hohe Auslastung von Ämtern.

Geringe Wachstumsrate

In den vergangenen Jahren betrug die Wachstumsrate der Anzahl fertiggestellter Wohnungen lediglich 2,5%, sodass 2017 284.800 Wohneinheiten fertiggestellt wurden. Die momentane Rate würde bei weitem nicht reichen, um das Ziel der 1,5 Millionen neuen Wohnungen zu realisieren. Selbst ein jährlicher Zuwachs von 5% brächte am Ende der Legislaturperiode lediglich 1,3 Millionen neue Wohnungen, das angedachte Ziel wäre damit verfehlt.

Gerechnet mit den 5% Zuwachs würde es bis ins Jahr 2022 dauern, bis das Angebot die jährliche Nachfrage von mindestens 350.000 neuen Wohnungen übersteigt. Mit einer preislichen Entlastung für Käufer und Mieter ist demnach in Kürze nicht zu rechnen. Mehr noch: Die Forscher rechnen damit, dass die Mieten gerade in den sieben A-Städten (u.a. Köln, Düsseldorf) jährlich um 5% steigen können, die Wohnungspreise um bis zu 6,5%.

Umfassende Reformen

„Die Ergebnisse der Marktforscher verdeutlichen einmal mehr, dass kurzfristige Ideen der Regierung wie etwa das Baukindergeld oder geringfügige Steuererleichterungen lediglich unwesentliche Effekte mit sich bringen. Hier bedarf es weitfassender Reformen seitens der Politik, um etwa Bauland zu schaffen oder den sozialen Wohnungsbau zu fördern“, erklärt Guido Lichius, Geschäftsführer der Gert Lichius Unternehmensgruppe. „Die Interessenten stehen bei uns Schlange, was sich auch am jüngsten Erfolg im Kamillusgarten verdeutlicht. Wir können jedoch erst dann bauen, wenn Politik und Kommunen frisches Bauland geschaffen haben, was mitunter lange dauert.“  

zurück zur Übersicht

Steigende Preise am Wohnungsmarkt

Marktforscher der Deutschen Bank rechnen mit deutlich steigenden Preisen am Wohnungsmarkt. Dagegen hilft vor allem eins: mehr bauen.

Newsletter

Vielen Dank für Ihren Besuch!

Abonnieren Sie unseren Newsletter mit interessanten Themen rund ums Bauen!

Jetzt abonnieren